Wie die Zeit vergeht

27. April 2009

Das Erstgespräch in Hannover liegt nun schon längere Zeit zurück. Wir hatten uns ja schon damals vorgenommen, 2008 keinen Versuch mehr zu machen, dnn uns steckte noch die erste Behandlung kräftig in den Knochen.

Und dann, als es endlich losgehen sollte, haben wir noch einmal einen sehr gründlichen Checkup durchführen lassen. Dabei stellte sich heraus, dass bei meiner Liebsten die Schilddrüse nicht mehr so ganz richtig funktioniert.

Das war zwar schon alles in unserer alten Praxis untersucht worden, aber dass Antikörper gegen die Schilddrüse vorhanden waren, ist da wohl untergegangen. Außerdem fiel beim Ultraschall eine „Wand“ in der Gebärmutter auf, ebenfalls etwas, was vorher nicht bekannt war. Schon merkwürdig, als hätten die damals nicht richtig nachgesehen.

Also musste erst einmal eine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen durchgeführt werden und die Gebärmutter wurde auch noch „gespiegelt“, also es wurde in einer kurzen Narkose hineingesehen. Der Verdacht einer Fehlbildung (klingt irgendwie nicht nett) hatte sich bestätigt, so dass wir erst einmal einen weiteren Termin für die Entfernung dieser „Wand“ in der Gebärmutter bekamen. Septumentfernung ist das, was nun ansteht.

Es muss zunächst die Regel abgewartet werden und dann bekommen wir kurzfristig einen Termin für diese Operation. Wir sind beide ziemlich aufgeregt. Und es ist fast so, als würden wir wieder von vorne beginnen und dabei dachten wir, wir wüssten schon alles. Aber unser Arzt hat uns erst mal eines besseren belehrt. Was kein schlechtes Gefühl ist, endlich geht man die Sache mal gründlich an.

Die Anti-Baby-Pille hat nach Ansicht der Vatikan-Zeitung „Osservatore Romano“ verheerende Auswirkungen auf die Umwelt und die Fruchtbarkeit von Männern. Seit Jahren würden über die Ausscheidungen von Frauen, welche die Pille nehmen, „Tonnen von Hormonen“ in die Umwelt gebracht.

berichtet der Andrologie-Blog. Es stellt sich jedoch nicht die Frage, inwieweit weltanschauliche Gründe diesen Artikel der Vatikanzeitung begründen. Aber wenn es woanders gestanden hätte, dann käme man schon ins Grübeln. Ob das Leitungswasser auf Östrogene untersucht wird?

wir gehen nun langsam in die Vorbereitung für die Behandlung. Geplant ist eine niedrige Dosierung der Hormone mit dem Ziel die Qualität der Eizellen zu verbessern, da beim ersten Versuch ja eine sogenannte Überstimulation aufgetreten war (Zysten, Wasser im Bauch, also ziemlich fies). Um die Eierstöcke ein wenig zu beruhigen im Vorfeld der Behandlung wird eine Antibabypille gegeben. Eigentlich nicht zu fassen. Da möchte man Kinder und die Frau nimmt dafür eine Pille zur Verhütung.

Der Arzt fand das auch etwas merkwürdig oder vielmehr erklärungsbedürftig. Die Pille soll eine gleichmäßige Eizellreifung bewirken und evtl. eine Überstimulation vermeiden helfen. Außerdem kann man damit den zeitlichen Ablauf der Behandlung besser planen. Im Januar soll es dann ernst werden. Nun ist meine Frau auf Kräutermischungen gestoßen, die die Fruchtbarkeit verbessern sollen:

Vor dem Eisprung

  • Rosmarin fördert die Follikelreifung, indem es die Tätigkeit der Keimdrüsen anregt
  • Beifuß entschlackt und fördert damit ebenfalls den Eisprung
  • Holunderblüten unterstützen das follikelstimulierende Hormon (FSH) in der Hirnanhangdrüse
  • Himbeerblätter und Salbei sind östrogenartig und fördern den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut

Nach dem Eisprung

Die zweite Zyklushälfte wird von der Funktion des Gelbkörpers (=Follikel nach dem Eisprung) bestimmt und folgende Kräuter sollen die Funktion des Gelbkörpers unterstützen:

  • Frauenmantel wirkt regulierend auf die Funktion des Gelbkörpers
  • Schafgarbe hat eine gelbkörperartige Wirkung und unterstütrzt die Einnistung
  • Brennessel entschlackt und fördert die Hormonfunktionen

Aus Natürliche Familienplanung

Man darf sich natürlich die Frage stellen, ob das sinnvoll ist: Die Hormone auf natürliche Weise zu beeinflussen, wenn man gleichzeitig die Pille nimmt. Eigentlich ziemlicher Quatsch, wenn man mich fragt. Aber mich fragt ja keiner und wenn ich es in Frage stelle, dann gibt es eine Ehekrise. Solange ich den Kram nicht selbst trinken muss. Mir reichen schon die Vitaminpillen, die ich jeden Tag schlucken soll und deren Wirkung sich mir auch nicht so recht ershließen. Dem Andrologielabor übrigens auch nicht, zumindet waren meine Spermien keinen Deut besser nach der Hormonkur.

 

Wie man die Kinderwunsch-Behandlungen auch sehen kann, ist in einem Blog nachzulesen, der die Sicht der Feministische Partei DIE FRAUEN zur Reproduktionsmedizin darstellt.

Reproduktionstechnologien sind die Fortsetzung der Aneignung des weiblichen Körpers und der Kontrolle der Fruchtbarkeit von Frauen durch ein männlich dominiertes frauenfeindliches Wissenschaftssystem.

Reproduktionstechnologien sind „Technologien“ für die Fruchtbarkeit, in denen der weibliche Körper ein lnstrumentarium ist, der funktional in schulmedizinisch meßbare Einheiten zerstückelt wird. Die Frau wird auf den meßbaren Teil des Körpers reduziert, die Person, der Mensch und die komplexen psychosozialen, ökonomischen, ökologischen, historischen usw. Bedingungen und Erscheinungsformen werden außer Acht gelassen.

Die Feministische Partei DIE FRAUEN sieht in den neuen Reproduktionstechnologien keine reale Erweiterung der Entscheidungsfreiheit für Frauen, z.B. zunächst Karriere zu machen und später Kinder zu bekommen, oder als lesbische Paare Kinder zu bekommen.

Das ist wirklich starker Tobak. Natürlich sehe ich auch als nicht emanzipierter Mann die Kinderwunschbehandung als technisch und auch kalt an und leider vor allem als etwas, was vor allem die Frau betrifft (obwohl es meine schlechten Spermien sind, die zur Behandlung führen). Aber die medizinischen Möglichkeiten, die uns zum Kind verhelfen können, so pauschal in Grund und Boden zu verdammen ist schon irgendwie unfreundlich. Und strotzt meines Erachtens nur so vor Vorurteilen.

weltweit wird Frauen die Kontrolle über ihre Fruchtbarkeit genommen, sei es durch „Bevölkerungsprogramme“ oder durch IVF.

Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln.

 

Also natürlich sollte man die Spermien nicht direkt dem Sonnenlicht aussetzen, soviel sollte schon klar sein. Das tut denen nicht so richtig gut. Aber in Men´s Health war nachzulesen, dass ein Vitamin-D-Mangel zu einer schlechten Fruchtbarkeit des Mannes führt.

Und da es jetzt dunkel wird, sollte ich mir mal überlegen, ob ich ins Solarium gehe 🙂

Die Wissenschaftler einer auf Reproduktion spezialisierten Klinik in Sydney zeigten, dass Vitamin-D-Mangel ein wichtiger Faktor bei männlicher Unfruchtbarkeit ist. Von den knapp 800 untersuchten unfruchtbaren Männern wurde bei über einem Drittel ein Vitamin-D-Mangel festgestellt, so Studienleiterin Anne Clark.

Gut 100 der Männer änderten anschließend ihre Lebensgewohnheiten: Sie setzten sich häufiger dem Sonnenlicht aus und reduzierten zusätzlich den Genuss von Zigaretten, Kaffee und Alkohol, nahmen mehr Vitamine zu sich und speckten ab. Ergebnis: Ihre Spermien hatten hinterher 75 Prozent weniger Schädigungen, so die Forscher. 40 Männer konnten danach sogar Kinder zeugen.

Da sollte man natürlich schon nachdenklich werden: Zigaretten, Kaffee, Alkohol waren es nicht? Nur das Sonnenlicht? Das kann man kaum glauben

Via Andrologie-Blog

Kinderwunsch Hannover

11. September 2008

Nun hat unsere Pause endlich ein Ende und wir haben uns entschieden. Wir wechseln ins Kinderwunsch-Zentrum Hannover. Wir haben schon so viel Gutes über diese Klinik gehört, dass uns die Entscheidung nicht schwer fiel.

Das sogenannte Erstgespräch war ziemlich spannend. Denn wir wussten ja schon so ziemlich alles über IVF und ICSI, so dass es im Wesentlichen darum ging, zu klären, ob es noch weitere Diagnostik gibt, um evtl. vorhandene Einnistungsstörungen zu erkennen und zu beheben.

Der Arzt war demgegenüber sehr offen und auch kenntnisreich. Alles, was ich mir schon angelesen hatte, kannte er auch, nahm sich aber die Zeit, diese ganzen Informationen einmal zu ordnen und die Spreu vom Weizen zu trennen. Da ist man als Laie ja völlig überfordert. Meiner Frau gefiel das Gespräch auch gut und nun hat sie endlich wieder den Mut gefasst, den man braucht, um eine solche BEhandlung zu beginnen.

Drückt uns die Daumen, dass es so wird, wie wir uns das wünschen. An alle,die dies lesen und auch betroffen sind: Wir drücken natürlich auch Daumen zurück 😉

 

Ich habe es mir ja eigentlich schon länger gedacht. Wenn man sich mit Kinderwunschbehandlung auseinandersetzen muss, dann wundert man sich schon darüber, wie viele berühmte Leute in der letzten Zeit „einfach mal eben so“ Zwillinge bekommen haben. Es mag paranoid sein, aber man vermutet dann doch schnell, dass „nachgeholfen“ wurde. Und dies scheint auch bei „Brangelina“ der Fall zu sein, wie ich heute lesen konnte:

Angelina Jolie und Brad Pitt sollen ihre Zwillinge durch künstliche Befruchtung bekommen haben. Das Paar, das am 12. Juli die Kinder Knox Leon und Vivienne Marcheline auf der Welt willkommen hieß, wollten angeblich so verzweifelt Familienzuwachs, dass sie sich für künstliche Befruchtung entschieden.

Dem ‘Us Weekly’-Magazin erzählte ein Insider aus dem engen Umfeld: “Sie sind durch künstliche Befruchtung schwanger geworden. Sie wollten unbedingt beide so bald wie möglich mehr Babys.”

Die Chance, dass Angelina (33) auf natürlichem Weg zweieiige Zwillinge bekommen hätte, liegt bei einem Prozent, aber bei der Behandlung liegt die Wahrscheinlichkeit bei 25 Prozent.

Die Schauspielerin wollte die Prozedur, die bis zu 12 000 Dollar pro Sitzung kosten kann, auch weil sie die Empfängnis-Probleme umgehen wollte.

Der Insider weiter: “So brauchte sie sich nicht den Stress zu machen, wenn man versucht schwanger zu werden. Sie waren ungeduldig.”

Ungeduld als Grund für eine künstliche Befruchtung? Das ist schon merkwürdig. Aber wenn man sonst alles im Leben bekommen kann, dann wohl auch Kinder, wenn man es sich leisten kann.

Wir wechseln…

16. Juli 2008

Wir habe eine lange Pause machen müssen. Nervlich und finanziell bedingt.

Die erste und letzte Behandlung war ziemlich teuer, da auch viele Medikamente benötigt wurden. Nachdem der Hormonhaushalt erst komplett runtergeuliert wurde, dauerte es dann ewig, bis die Eierstöcke wieder auf Hormone reagierten und Eibläschen bilden konnten. Und dazu wurde dann ständig die Dosis erhöht mit dem Resultat, dass zu viele davon vorhanden waren.

Zumindest für unseren Geschmack. Denn auch wenn gesagt wurde, dass das doch alles ganz toll verlaufen sei und dadurch die Auswahl besser, haben wir uns natürlich schon gefragt, ob man soviel Eizellen benötigt, wenn man doch eigentlich nur ein Kind möchte. Ist ja normal auch nicht so, also bei einer natürlichen Schwangerschaft.

Und daraus ergab sich dann auch die nervliche und körperliche Belastung. Das volle Programm mit Überstimulation, Wasser im Bauch und so weiter. Ziemlich schrecklich.

Und in den Gesprächen, die der Behandlung folgten (ok, wir hatten etwas erhöhten Gesprächsbedarf), war irgendwie auch nicht zu erkennen, dass sich Zukunft daran etwas ändern würde. Wobei: Der eie Arzt sagte dies, der andere Jenes, noch so ein Kapitel für sich. Immer hat man jemand Neues vor sich sitzen und muss sein Geschichte aufs neue zum besten geben. Als ob´s keine Patientenkaten gäbe. NERV!

Und da wir in der Nähe noch Alternativen haben, werden wir die jetzt einmal checken. Das Geld haben wir fast zusammen, der Mut fehlt noch

Noch ist es kein Problem für mich … uns. Dieses log besteht schon das zweite Jahr und unser Kinderwunsch bereits länger. So langsam wollen wir das Geld und den Mut aufbringen für weitere Versuche. Denn folgendes konnte ich heute im Andrologie-Blog lesen: Schon ab dem 35. Lebensjahr kommt es zu einer deutlichen Reduktion der Erfolgsraten.

Das gilt jetzt nicht für die künstliche Befruchtung, sondern für Inseminationen, aber vermutlich ist es übertragbar:

Das Team von Stephanie Belloc hatte 21.239 sogenannte intrauterine Inseminationen analysiert, bei dem Spermien in die Gebärmutter der Frau gespritzt werden. Um die Befruchtungschancen zu erhöhen, wird das Sperma der Männer im Labor aufbereitet: Samenflüssigkeit und weniger gute Spermien werden abgetrennt.

„Unsere Daten beweisen erstmals, dass es einen starken Effekt des Alters der Männer bei der Erfolgsquote der intrauterinen Insemination gibt“, sagte Belloc. Fortpflanzungsexperten wissen schon länger, dass mit zunehmendem Alter der Männer die Zahl der Spermien und ihre Qualität sinken. Einen so unmittelbaren Zusammenhang von Alter und Fruchtbarkeit habe man bislang jedoch noch nicht nachgewiesen, betonten die Forscher. Belloc erklärte, besonders erstaunlich sei, dass Männer ab 35 Jahren das Risiko einer Fehlgeburt erhöhten.

Es ist an der Zeit, weiterzumachen, scheint mir.

Wer wie wir gerade auf einen weiteren Versuch der IVF bzw. ICSI spart, der hat nun eine Hoffnung weniger:

Unfruchtbare Paare haben keinen Anspruch auf die Erstattung der vollen Kosten einer künstlichen Befruchtung. Die Begrenzung auf 50 Prozent ist rechtmäßig und verstößt nicht gegen das Grundgesetz, heißt es in einem jetzt bekannt gegebenen Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) in Kassel.

Ein Paar hatte sich nun hochgeklagt bis zum Bundessozialgericht, weil es nicht einsah, die 50% der Gesamtkosten übernehmen zu müssen. Das ist nun aber offenbar rechtens.

Weitersparen ist angesagt…

Gefunden auf “Invitrofertilisation”, einem Blog von Rechtsanwälten, die sich mit diesem Thema beschäftigen.